Aktuelle Problematik?
Auch kirchliche Organisationen sind zunehmend vom steigenden Kostendruck betroffen. Rückläufige Einnahmen aus Kirchensteuern infolge zahlreicher Kirchenaustritte zeigen spürbare und teilweise sichtbare Auswirkungen. Ebenfalls zeigt sich eine zunehmend sinkende Spendenbereitschaft in der Gesellschaft. Zeitgleich verschärfen wachsende Forderungen von Trägern der Sozial- und Gesundheitswirtschaft nach fortlaufenden Zuschüssen aus Kirchensteuermitteln die finanzielle Situation von kirchlichen Organisationen.
Welche Themen ergeben sich daraus für den Mandanten?
Angesichts dieser Herausforderungen gewinnt die betriebswirtschaftliche Steuerung kirchlicher Aktivitäten sowie eine aktive Kostenkontrolle zunehmend an Bedeutung. Daher setzen viele kirchliche Organisationen derzeit darauf, ein zukunftsfähiges und ganzheitliches Controlling zu implementieren.
Doch was genau versteht man unter einem zukunftsfähigen und ganzheitlichen Controlling-Ansatz?
Controlling bezeichnet die systematische Unterstützung bei der Entscheidungsfindung, Planung und Steuerung von Aktivitäten.
Es trägt wesentlich zur Effizienz, Effektivität und Zielerreichung in kirchlichen Organisationen bei. Durch die kontinuierliche Bereitstellung von systemimmanenten Informationen ermöglicht Controlling nicht nur die Überwachung interner Prozesse, sondern auch die frühzeitige Erkennung von Abweichungen gegenüber den prognostizierten Entwicklungen.
Ein ganzheitlicher Controlling-Ansatz geht jedoch über die reine Darstellung der Finanz- und Vermögenssituation hinaus.
Er umfasst verschiedene Leistungsbereiche, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Organisation abgestimmt sind. Auf operativer Ebene können beispielsweise Leistungs-, Personal-, Finanz-, Beschaffungs- und IT-Controlling unterschieden werden. Von langfristiger Relevanz sind dabei insbesondere das strategische Controlling sowie das Nachhaltigkeitscontrolling.
Die Ausgestaltung dieser Leistungsbereiche sollte unter Berücksichtigung der spezifischen Anforderungen der Organisation sowie einer Kosten-Nutzen-Abwägung erfolgen.
Bei der (Weiter-)Entwicklung eines ganzheitlichen Controllings ist auch die organisatorische Struktur von Bedeutung. Es müssen geeignete Controlling-Instrumente und Werkzeuge implementiert werden, ebenso wie ein zielgerichtetes Kennzahlensystem. Hierbei gilt es, eine Balance zu finden, denn zu viele Kennzahlen können die Steuerung erschweren, statt sie zu erleichtern. Ein durchdachtes Berichtswesen, das Ergebnisse und Auswertungen adressatengerecht darstellt, unterstützt die Ableitung von Handlungsoptionen und Maßnahmen.
Tipp: Adressatengerechte und grafisch aufbereitete Berichte, zum Beispiel durch ein Ampelsystem, verbessern die Lesbarkeit und bieten einen schnellen Überblick. Hingegen werden Berichte mit zu vielen Zahlen oft ungelesen beiseitegelegt.
Ein weiterer Bestandteil eines ganzheitlichen insbesondere zukunftsfähigen Controllings ist die Implementierung von IT-Systemen. IT-Systeme sollen nicht nur Arbeitsprozesse erleichtern, sondern ebenfalls Datenqualität und Datenvalidität fördern.
Besonders im kirchlichen Umfeld erfordert die Implementierung eines Controlling-Systems die aktive Auseinandersetzung mit zusätzlichen Herausforderungen und Spannungsfeldern. Dazu zählen unter anderem:
- Kulturelle und theologische Bedenken sowie Wertekonflikte
- Die Komplexität und Heterogenität kirchlicher, oft dezentraler Strukturen
- Der notwendige Ausbau wirtschaftlicher Expertise
Diese Spannungsfelder sollten insbesondere durch einen offenen und gemeinsamen Dialog angegangen werden.
Seit vielen Jahren begleiten und unterstützen wir kirchliche Organisationen bei der (Weiter-)Entwicklung und Ausgestaltung ihres Controllings. Unsere Expertise steht Ihnen jederzeit zur Verfügung – wir freuen uns darauf, Sie auf Ihrem Weg zu einem ganzheitlichen und zukunftsfähigen Controlling zu begleiten. Sprechen Sie uns gerne an!